17., 24. 1. und 7.2.2012
Dr. Jakob Knaus
Das Gesamtwerk von Pjotr Ilitsch Tschaikovsky
In gewohnt überzeugender und packender Manier brachte uns der Referent diesen wichtigen Vertreter klassischer und "russischer" Musik nahe
Wenn wir „Russische Musik“ sagen, denken wir zuerst wohl an Tschaikovsky, ohne zu ahnen, dass wir damit sofort den Widerspruch mancher Fans von russischer Musik hervorrufen. In diesem dreiteiligen Vortragszyklus ging es darum, die Position Tschaikovskys genauer zu umschreiben und seine Leistung in den verschiedenen musikalischen Gattungen zu würdigen, den Charakter seiner Musik von denen abzu- grenzen, welche ihn im eigenen Land harsch kritisiert haben, denn für viele russische Musiker war er zu wenig russisch und viel zu westlich eingestellt, sowohl als Person wie auch mit seiner Musik.
Die diesjährigen Vorträge von Dr. Jakob Knaus fanden zum zwanzigsten Male statt. In seinen langjährigen musikgeschichtlichen Vorträgen berührte der Referent die wichtigsten Epochen der Europäische Musikgeschichte. Der Vortragsverein dankt dem Referenten für sein langjähriges Engagement und hofft, ihn nicht zum letzten Male im Oberwallis begrüssen zu dürfen!
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6. März 2012
Dr. phil. Ursula Baumgardt
Das Portal: Kunsthistorische Erläuterungen am Beispiel des Berner Münsters
Anschauliche Darstellung des spätmittelalterlichen Bern, der Bilderwelten und des damaligen Weltbilds seiner Bewohner während des Baus des Berner Münsters
Als Einführung eines kunsthistorischen Tagesausflugs nach Bern am 21.4.2012 mit Besuch des Berner Münsters verstand es die Referentin, den Anwesenden den damaligen Zeitgeist und die Gedanken- und Bilderwelt der spätmittelalterlichen Bewohner Berns, vor allem während der Zeit des 15. Jh. beim Bau des Berner Münsters, näher zu bringen. Das Eingangsportal mit dem Jüngsten Gericht und seiner Figurenvielfalt spricht eine lebendige Bildersprache und beeindruckte die spätmittelalterlichen Menschen und hinterliess bei ihnen einen nachhaltigen Eindruck. Während der Reformation mit seinem Bildersturm blieben diese Figuren wie durch ein Wunder erhalten, eine einzige Figur wurde in dieser Zeit vom Portal entfernt; war es Maria oder der Kirchenpatron, der hl. Vinzenz?
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21. April 2012
Tagesausflug Bern
Burgerbibliothek, Erlacherhof, Berner Münster: Drei kunst- und kulturhistorische Perlen Berns
Der Vortragsverein Brig und Umgebung besuchte mit 58 kunstinteressierten Teilnehmern auf seinem jährlichen Tagesausflug die Zähringerstadt Bern und besichtigte kunsthistorisch herausragende Glanzpunkte der Bundeshauptstadt.
Am Morgen liessen sich die Teilnehmer unter kundiger Führung Schönheiten des noch während des ancien regime gebauten Erlacherhofes und die national und international exzellenten Kulturschätze der Burgerbibliothek zeigen. Am Nachmittag stand das Berner Münster auf dem Programm.
Der Erlacherhof ist geschichtlich und architektonisch ein bedeutendes Bauwerk der Stadt Bern. Bau unter Albrecht Stürler 1747. Beim Einmarsch der französischen Invasionstruppen war der Erlacherhof 1798 das Hauptquartier des Stadtkommandanten, nach 1848 während einiger Zeit Sitz des Schweiz. Bundesrates und heute ist der Erlacherhof Sitz des Gemeinderates der Stadt Bern und des Stadtpräsidenten. Von der Gartenterasse aus genoss die Reisegruppe einen atemberaubenden Blick auf die Aare und das Mattequartier. Die Burgerbibliothek beherbergt Schätze und Sammlungen mittelalterlicher Codices, berühmt ist die Handschriftensammlung des Jacques Bongars, des weitern Archivalien zur Schweizer Geschichte (z.B. die Spiezer Chronik des Diebold Schilling des Älteren), Nachlässe bedeutender Persönlichkeiten (z. B. Albrecht von Haller, Jeremias Gotthelf), Archive der Burgergemeinde Bern, Archive der Zünfte und burgerlichen Gesellschaften. Die Burgerbibliothek Bern ist für Bücherfreunde eine wahre Schatzkiste an wertvollen und wichtigen Büchern und Dokumenten. Die Direktorin der Burgerbibliothek, Frau Dr. Claudia Engler, liess es sich nicht nehmen, den beiden Gruppen des Vortragsvereins in begeisternder und sachkundiger Manier diese grossartigen Schätze der Bibliophilie persönlich zu demonstrieren. Das Mittagessen wurde dem Vortragsverein im Berner Kornhaus serviert. Das Kornhaus wurde 1711 bis 1718 aus Ostermundiger Sandstein gebaut und gilt als eines der Hauptwerke des bernischen Hochbarocks. Der Kornhaus k e l l e r zählt zu den grossartigsten Gasträumen unseres Landes.
Am Nachmittag besuchte die Reisegruppe dann das Berner Münster, das bedeutendste spätmittelalterliche Gesamtkunstwerk der Schweiz, gebaut als dreischiffige spätgotische Basilika mit Altarhaus. Das Hauptportal ist das letzte gotische Kirchenportal mit umfassendem Bildprogramm, geschaffen im letzten Drittel des 15. Jh. von Erhard Küng. Auch die Führung im Berner Münster begeisterte die kunstinteressierten Mitglieder des Vortragsvereins.
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5. Mai 2012
Preisfeier Schreibwettbewerb
20 Jahre Schreibwettbewerb am Kollegium Spiritus Sanctus
Der Schreibwettbewerb am Kollegium Spiritus Sanctus fördert junge hoffnungsvolle Schreibtalente und die Preisfeier im Rittersaal des Stockalperschlosses ehrte und honorierte die Preisträger in einer würdevollen Feier. Die Preisübergabe war dieses Jahr umrahmt mit klassischer Musik und mit Reden des Spiritus rector und Organisator des Schreibwettbewerbs lic. phil. Charles Stünzi, Rektor Michael Zurwerra, Reinhold Schnyder von der Stiftung Schloss Leuk und Jacques Cordonier, Chef Dienstelle Kultur des Kantons Wallis. Die Redner unterstrichen die Wichtigkeit der Kulturförderung im gymnasialen Unterricht und die damit verbundene Ausrichtung auf eine humanistisch-künstlerische Erziehung. Angesichts der Gefahr, dass das klassische Gymnasium von anderen Schulmodellen verdrängt zu werden droht, gelte es für dieses humanistische Gymnasium zu kämpfen: Bildung oder nur Ausbildung, das sei die entscheidende Frage!
Der Vortragsverein unterstützt mit seinem Namen und seinem Engagement den Schreibwettbewerb und die Förderung junger Talente und die humanistisch-ganzheitliche Entfaltung junger Menschen.
24.06. bis 01.07.2012
Englandreise
Eintauchen in die Kunst, die Kultur und die Geschichte Englands mit seinem reichen Erbe an schönen "stately houses", seinen prachtvollen Gärten und grossartigen Kathedralen
Bereits am Abreisetag wurde Woburn Abbey, der Sitz des Herzogs von Bedford, besucht. Der Herrensitz wurde auf einer ehemaligen Zisterzienserabtei im 18. Jh. gebaut und birgt eine reiche Fülle an Kunstschätzen. Die bekannten und weltberühmten Colleges von Cambridge und Oxford, die in den nächsten Tagen besucht wurden, gaben der Reisegruppe eine Vorstellung des Studentenalltags und der Bildung und Erziehung heutzutage und im „Merry Old England“. Die Kathedralen von Ely, von Salisbury und von Wells hinterliessen einen prägenden Eindruck der englischen Gotik. Das Kapitelhaus der Kathedrale von Salisbury bewahrt ein Exemplar der Magna Charta Libertatum von 1215 auf (Freiheitsbrief, Beginn der Demokratie). Weitere Herrschaftshäuser, wie Charlecote, der gewaltige Blenheim Palace, in dem Winston Churchill geboren wurde, Wilton House und Bowood House demonstrierten den Lebensstil des englischen Hochadels mit überreich dekorierten Zimmern und den umgebenden prächtigen Gärten und Parks. Die Reisegruppe liess sich auch von Bath begeistern, wo schon die Römer ihre Badekultur pflegten und die Autorin Jane Austen (1775-1817) eine Zeitlang lebte. Der bezaubernde und typische englische Landschaftspark Stourhead wollte die klassische Antike, die italienische Renaissance, eine arkadische Landschaft der Gemälde von Nicolas Poussin (1594-1665) und Claude Lorrain (1600-1682) darstellen und eine idyllische Landschaft abbilden. Am Rückreisetag wurde das Bilderbuchdorf Castle Combe in der Grafschaft Wiltshire besucht, wo Filme von Agatha Christie, Doktor Doolittle, Robin Hood, Harry Potter u.a. gedreht wurden.
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14. Aug. 2012
Michail Schischkin
Lesung aus seinem Werk
Eindrückliche Lesung aus seinem Buch "Venushaar" des russisch-schweizerischen Schriftstellers
Michail Schischkin ist einer der prominentesten Vertreter der russischen Gegenwartsliteratur, er erhielt für sein Werk und seine Bücher viele namhafte russische und deutsche Literaturpreise, auch den lokalen Spycher-Literaturpreis. Michail Schischkin las aus seinem Buch „Venushaar“ drei Passagen und vermittelte einen nachhaltigen Eindruck seiner Schriften für die zahlreichen Zuhörer, die damit motiviert wurden, sein literarisches Werk kennenzulernen. Michail Schischkin erzählte im Anschluss an seine Lesung interessante Details aus seinem Schaffen und vermittelte auch interessante Begebenheiten aus seiner Biographie.
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4. Sept. 2012
Prof. Engelbert Reul
Die Lyrik an der Wende zum 20. Jahrhundert
Ist Lyrik, insbesondere auch moderne Lyrik noch zeitgemäss?
Und ob, muss man nach dem eindrücklichen Rererat von Prof. Reul sagen.
Die Lyrik nach Johann Wolfgang Goethe wurde im 19. Jh. lange Zeit vom Weimarer Dichterfürsten geprägt. Man wagte nicht, andere als die von Goethe vorgezeichneten Wege einzuschlagen. Erst weitere gesellschaftliche Entwicklungen führten gegen Ende des 19. Jh. zu neuen Formen und Ausdrucksmöglichkeiten. Diese Übergangszeit zur modernen, heutigen Lyrik wurde durch den Referenten in eindrücklicher Weise dargestellt und durch Lyrikbeispiele ergänzt.
Über 70 Anwesende liessen sich durch die Ausführungen begeistern!
2. Okt. 2012
Dr. med. Stefan Loretan
Requiescant in pace: Der Friedhof von Glis, Geschichte und Geschichten
Ruhet in Frieden!
Der Friedhof von Glis mit seiner Geschichte und seinen Geschichten
Ein Gemälde ganzer Familiengeschichten bereits verstorbener Mitbürger und deren Nachkommen
Dr. med. Stefan Loretan ist es gelungen, in zwei Büchern im Verlag „Pro Historia Glis“ die interessante Geschichte des Friedhofs von Glis darzustellen und dabei die Vergangenheit und viele bekannte Familien und deren Vorfahren wieder in lebendiger Anschaulichkeit auferstehen zu lassen.
Der Vortrag weckte das Interesse vieler Zuhörer und vor allem jener Mitbürger, die die jüngere Vergangenheit und die bekannten Familien und deren Vorfahren noch in bester Erinnerung haben.
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6. Nov. 2012
Prof. Mario Andreotti
Kunst und Kommerz: Was ist heute zeitgemässe, gute Literatur?
Gibt es Kriterien für gute Literatur? Was unterscheidet hohe Literatur von Trivialliteratur?
Der Referent verstand es, in klaren und mit präzisen Worten die Situation des heutigen Literaturbetriebes darzustellen und Kriterien aufzuzeigen, die helfen, gute und zeitgemässe Literatur zu beurteilen.
27. Nov. 2012
Dr. med. Joseph Fischer
Die Geschichte der Krebsbehandlung
Durch den Rückgang der Infektionskrankheiten und mit dem Zuwachs an Lebensjahren haben die Krebserkrankungen zugenommen. Deren Bekämpfung wurde immer wichtiger, aber auch aufwendiger
Die Geschichte der Krebsbehandlung ist ein Teil der Medizingeschichte der letzten 50 Jahre. Operationen von Geschwulsten wurden zwar bereits im Altertum durchgeführt, aber die Onkologie als Wissenschaft hat sich erst im Verlaufe der letzten Jahrzehnte entwickelt. Eine fortschrittliche Chirurgie, die moderne Radiotherapie, wie auch die heutige Chemotherapie erfuhren in der jüngsten Vergangenheit rasante Entwicklungen. Durch das bessere Verständnis der Krebszelle ergaben sich auch bessere und sehr effektive Behandlungsmöglichkeiten. Der Fortschritt in der Bekämpfung bösartiger Tumoren schreitet kontinuierlich fort, aber es bedarf sowohl in der Forschung wie in der klinischen Onkologie weiterer, grosser Anstrengungen!