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19.1., 26.1. und 2.2.2010

Dr. Jakob Knaus

Haydn-Symphonien und Streichquartette

 

Mit seinen über 100 Sinfonien und 68 Streichquartetten, die Joseph Haydn zwischen 1757 und 1803 komponiert hat, lässt sich eine vielfältige musikalische Welt darstellen, die für seine eigene Zeit und für die nachfolgende Epoche wegbereitend war. Mit einer speziell auf drei Abende konzipierten Auswahl gelang es erstens einmal die Schablone von „Papa Haydn“ als einem verzopft wirkenden Routinekomponisten zu korrigieren und zweitens die Aufmerksamkeit und Freude daran zu wecken, dass bei Haydn (natürlich nicht nur bei Haydn) „Musik machen“ eben „spielen“ heisst.

 

 

 

 

 

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20.4.2010

Dr. med. Thomas Lemke

Schwerhörigkeit

Der Zuhörer wurde gewahr, dass die Anatomie und die Funktionsweise des Ohres wunderbar und differenziert, und die Ursachen und Behandlung der Schwerhörigkeit vielfältig sind.

Nach einer Einführung in die Anatomie und Physiologie des menschlichen Ohres, das sich in ein äusseres, ein Mittelohr und ein Innenohr aufteilt, kam Dr. Thomas Lemke auf die vielfältigen Ursachen und die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten zu sprechen. Schwerhörigkeit ist ein weit verbreitetes Leiden. Die grosse Zahl an Interessierten und Zuhörern und die rege Anteilnahme bei der anschliessenden Diskussion zeigte das grosse Interesse in der breiten Bevölkerung. 

  

 



 

 

4.5.2010

Oskar Freysinger

Lesung aus seinem Buch "Die Schachspirale"

 

Die sprachlich bildhafte und gekonnt szenische Darstellung  von Personen und deren Ideologien aus der Zeit der Russischen Revolution, wie auch das schauspielerische Talent des Autors, begeisterten das Publikum! Die Russische Revolution und deren Ideologien bilden den Hintergrund des Buches von Oskar Freysinger. Die handelnden Personen sind Vertreter und Kontrahenten der damaligen Ideen und der zur Revolution führenden geistigen Auseinandersetzungen. Oskar Freysinger vermochte die Personen und Charaktere in seinem Buch „Die Schachspirale“ in meisterhafter Manier in Szene zu setzen.

 

 

 

 



 

5.6.2010

Tessinfahrt

SOMMERLICHES WETTER, SÜDLICHES AMBIENTE UND SCHÖNE KUNST: WAS KANN MAN MEHR VERLANGEN?

 

Petrus hatte beste Laune und bescherte einen Prachtstag, als der Vortragsverein sich auf Kunstfahrt ins Tessin begab. Nach der Fahrt durchs Goms, via Andermatt und Gotthardtunnel erreichten wir Giornico in der Leventina. Die schöne romanische Kirche San Nicolao leuchtete prächtig im Morgenlicht und entzückte mit ihren reinen Formen und ihrer Schlichtheit. Die gut erhaltenen Fresken mit der „Majestas Domini“ im Chor der  Apsis und die verschiedenen Plastiken und Kapitelle zeigen eindrücklich den Geist der Einfachheit der Romanik. Nach der Weiterfahrt nach Bellinzona  erfreute uns die Kirche Santa Maria delle Grazie mit ihren farbigen grossflächigen Fresken, in deren Stil sich die Eleganz der Renaissance mit dekorativer Anmut spiegelt. Santa Maria delle Grazie ist sicher eine der schönsten Kirchen aus dieser Stilperiode im Tessin. Die anschliessende Kunstführung führte uns zur den Talkessel beherrschenden Burg Castelgrande, die zwischen 1980 und 1992 eindrücklich restauriert und der heutigen Zeit angepasst wurde. Die Rundsicht vom Burghügel ist phantastisch und lässt den Blick auch auf die Burgen Montebello und Sasso Corbaro und die alte Stadtmauer schweifen. Die Altstadt von Bellinzona, die wir samstags  bei regem Marktbetrieb erleben durften, ist allein eine Reise wert (Piazza Nosetto, Rathaus, teatro sociale). Am Nachmittag bestaunten wir die sich in sommerlichem Ambiente und Tessinermusik präsentierende Piazza Grande in Locarno mit ihren prächtigen Palazzi. Das Castello Visconteo und seine Räume sahen im Mittelalter verschiedenste Herren und Vögte. Neben den Visconti von Mailand herrschten nach der Eroberung des Tessins durch die Eidgenossen deren Landvögte bis 1798. Das Tessin kam 1803 als selbstständiger Kanton zur Eidgenossenschaft. Wir liessen den Nachmittag nach reichen Eindrücken auf der Piazza Grande ausklingen. Die abendliche Fahrt entlang des Lago Maggiore führte uns zurück ins Oberwallis.

   

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24.8.2010

Sibylle Lewitscharoff

Lesung aus ihrem Buch "Apostoloff" (2009)

Zahlreich sind bereits die Literaturpreise, die Frau Lewitscharoff für ihre Romane erhalten hat. Erst kürzlich wurde ihr der Preis der Leipziger Buchmesse verliehen.

 

Frau Lewitscharoff begeisterte mit ihrer Lesung und ihrer farbigen Erzähl- und Sprechweise die Literaturfreunde, die zahlreich erschienen waren. Ihr neuer Roman „Apostoloff“ ist eine z.T. autobiographische, schwarz-kritische Erzählung von Bulgarien, wo der Vater der Autorin seine Wurzeln hatte. Frau Lewitscharoff las aus zwei Abschnitten ihres Buches: der erste vorgetragene Teil eher ein dunkel-skeptischer Abschnitt, der zweite Teil beschrieb den Besuch eines orthodoxen Klosters und liess im Geiste der Zuhörer hellere Farben aufleuchten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Nachtrag vom 4.6.2013: Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung verleiht den mit 50 000 Euro dotierten Georg-Büchner-Preis 2013 (bedeutendster Literaturpreis im deutschen Sprachraum) an die Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff. Der Preis wird am 26. Oktober 2013 in Darmstadt übergeben. Der Vortragsverein gratuliert Frau Lewitscharoff!



 

14.9.2010

Rachel Eisenhut-Meier

Musik aus der Neuen Welt

Suche amerikanischer Komponisten nach dem amerikanischen Musikstil und ihrer Identität im Schmelztiegel der Neuen Welt 

Frau Eisenhut verstand es vorzüglich und eindrücklich, am Beispiel von Gershwin, Copland und Bernstein den Stil der „amerikanischen Musik“ und die Beeinflussung klassischer Musik durch Elemente von Jazz bei diesen Komponisten aufzuzeigen und deren Suche nach dem amerikanischem Lebensgefühl zu veranschaulichen. Die gegenseitige musikalische Befruchtung europäischer und amerikanischer Musik war reich und bedeutsam. Der Vortrag demonstrierte anhand vieler Musikbeispiele die typischen Merkmale der „voice of american soul“.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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14. bis 21.10.2010

Belgienreise

FLANDERN UND DAS HISTORISCHE BURGUND BOTEN REICHEN KUNSTGENUSS

 

Der „Vortragsverein Brig und Umgebung“ mit 38 Reiseteilnehmern begab sich vom 14. bis 21. Oktober auf Kunst- und Kulturreise nach Brüssel und nach Flandern. Das mondäne, grossstädtische Brüssel entzückte mit einem alten, historischen und atemberaubenden Marktplatz, der an die grosse Geschichte dieser Stadt erinnert. Die riesigen, etwas steril wirkenden EU-Glaspaläste ergaben dazu einen eindrücklichen Kontrast und betonen die heutige Hauptstadt der EU. Im königlichen Museum seien stellvertretend für viele Künstler die Namen der Gebrüder van Eyck, Rogier van der Weyden, Hugo van der Goes, Jacob Jordaens, Hieronymus Bosch, Peter Paul Rubens, van Dyck und Pieter Brueghel genannt. Das abendliche Konzert in Brüssel mochte v.a. mit dem Beethoven-Violinkonzert op.61 und dem jungen Violinisten Sergey Khatchatryan zu begeistern. Die Stadt Mechelen war während der Regierungszeit von Margarete von Österreich (1480-1530) der Regierungssitz der damaligen Niederlande und erfreute die Reiseteilnehmer mit einem kompakten, schönen Stadtkern. Brügge, das Venedig des Nordens und alter Handelsplatz und im Mittelalter eines der Zentren der flandrischen Tuchindustrie,  vermag jedwedes Kunstherz zu begeistern. Der Marktplatz mit reich dekorierten Gildehäusern, die Liebfrauenkirche mit den Sarkophagen Karls des Kühnen (1433-1477) und seiner Tochter Maria von Burgund (1457-1482) unterstreichen die einstige Bedeutung dieser prächtigen Stadt mit den vielen Grachten. Die Stadt Gent vermochte im Mittelalter sogar Paris an Grösse die Stirn zu bieten, was ebenfalls in reich verzierten Gildehäusern und den geschichtsträchtigen Bauten zum Ausdruck kommt. In der St.-Bavo-Kathedrale ist der weltberühmte Genter-Altar der Brüder van Eyck zu bewundern. Antwerpen, ebenfalls eine noch heute wichtige Handelsstadt, war auch die Stadt von Peter Paul Rubens (1577-1640), dessen Wohn- und Arbeitshaus noch heute den Geist des grossen Malers atmet. Am vorletzten Tag der Kunstreise nach Flandern besuchten die Reiseteilnehmer das Sint-Jan-Hospital in Brügge mit den grossartigen Werken des Malers Hans Memling (ca. 1433-1494), dessen detaillierte und brillante Malkunst zu begeistern vermochte. Wie hat es Aurelius Augustinus (354-430) treffend ausgedrückt: „Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon“. Die reichen Eindrücke werden noch lange nachklingen.  

 

 

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9.11.2010

Prof. Dr. Mario Andreotti

Pop, Beat, Rap und Slam Poetry: Die Literatur unserer heutigen Jugend

 

Subkultur und Protest sind die beiden Elemente einer heutigen Jugendkultur (M. Andreotti)

 

Prof. Andreotti vermochte die Entstehung und die Hintergründe der heutigen Literatur unserer Jugend in klarer Weise aufzuzeigen und er machte geltend, dass die Jugendsubkultur eine kulturelle Ausdrucksweise der Jugend darstellt, die sich nicht nur in Literatur, sondern auch in Musik, Tanz oder anderen Formen äussert und dass sich diese Kultur den vorherrschenden politischen und moralischen Anschauungen bewusst entgegensetzt und ihre Tabus bricht.

 

 

 

  


 

Vortragsverein