06. und 15.09.2016
Frau Dr. Ariane Koller, M.A.
Epochen der Kunstgeschichte: Klassizismus und Romantik
Die Reihe „Epochen der Kunstgeschichte“ wurde mit zwei Vorträgen fortgesetzt. Der Epoche des Klassizismus, die ca. von 1750 bis 1830 dauerte, diente die griechische und römische Antike als Vorbild. Die Ausgrabungen und die wissenschaftliche Aufarbeitung antiker Bauten in Herculaneum und Pompei dienten dabei als wichtiger Ansporn. Für die Rezeption dieses neuen Kunstverständnisses spielte Johann Joachim Winckelmann eine führende Rolle. Die Verspieltheit und die Überladung des Barock und des Rokoko wich der „edlen Einfalt und der stillen Grösse“, wie Winckelmann den Klassizismus charakterisierte. Namhafte Künstler der Epoche in Deutschland waren z.B. Johann Gottfried Schadow, Leo von Klenze, Karl Friedrich Schinkel. Die Plastik wurde u.a. durch Antonio Canova und Bertel Thorvaldsen repräsentiert. In der Malerei waren Jacques-Louis David, Jean-Auguste-Dominique Ingres, Johann Heinrich Tischbein u.v.a. berühmt. Viele dieser Künstler unternahmen Reisen nach Italien und Rom um die antiken Vorbilder zu studieren.
Die Romantik war eine Gegenbewegung auf den Klassizismus und eine Abkehr von den klassischen Vorbildern. Es fand eine Hinwendung auf die eigene Kultur statt, hin zur Sagen- und Mythenwelt des Mittelalters. Zeitlich ist die romantische Stilrichtung ins ausgehende 18. Jh. bis weit ins 19. Jh. einzuordnen. Der Name „Romantik“ wurde durch Friedrich Schlegel wesentlich mitgeprägt. Goethe als Repräsentant der deutschen klassischen Literatur stand der neuen Stilrichtung eher skeptisch gegenüber. Er erwähnte in einem Gespräch mit Johann Peter Eckermann, dass das Klassische das Gesunde und das Romantische das Kranke sei. Typische Repräsentanten der Romantik in England waren die Maler John Constable und William Turner, in Deutschland Caspar David Friedrich, in Spanien Francisco de Goya. Frau Dr. A. Koller verstand es vorzüglich, die beiden Perioden mit vielen einprägsamen Bildern einem zahlreichen Publikum näher zu bringen. Besten Dank!
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