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21. und 28.1.2025

DR. PHIL. JAKOB KNAUS

MUSIK ZU FRIEDEN UND KRIEG

 

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Die vom Referenten in seinen Vorträgen präsentierten Musikstücke verdeutlichen, dass Komponisten auf sehr unterschiedliche Weise mit den Themen Krieg und Frieden umgehen. Während einige Werke den Frieden feiern, setzen sich andere mit den Grausamkeiten des Krieges auseinander und mahnen zur Versöhnung.

Die "Feuerwerksmusik" komponierte Georg Friedrich Händel (1685–1759) im Jahre 1749 anlässlich des Friedens von Aachen, der den Österreichischen Erbfolgekrieg beendete. Der Satz "La Paix" (Der Frieden) zeichnet ein musikalisches Bild der Ruhe und Eintracht. Bei Heinrich Ignaz Franz Biber (1644-1704) ist "La Batalia" ein musikalisches Schlachtengemälde von 1673, das vermutlich für eine Karnevalsveranstaltung gedacht war. Es verdeutlicht durch Dissonanzen und ungewöhnliche musikalische Effekte die "liederliche Gesellschaft" und die chaotische "Schlacht". Die "Paukenmesse" komponierte Joseph Haydn (1732–1809) 1796  in den Wirren des ersten Koalitionskrieges gegen Napoleon, wobei das "Dona nobis pacem" zu einer eindringlichen Bitte um Frieden ertönt. Auch Ludwig von Beethoven (1770-1827) darf mit seiner Komposition  "Wellingtons Sieg oder die Schlacht bey Vittoria" (1813) erwähnt werden, wo er die Schlacht musikalisch nachstellt. Die detaillierten Anweisungen zur Aufführung, einschließlich der Platzierung von Musikern und der Verwendung von Kanonen und Ratschen, lassen die Schlacht lebendig werden. Ein weiterer Komponist zum Thema war Benjamin Britten (1913-1976). Sein "War Requiem" von 1962 ist eine Reaktion auf die Bombardierung von Coventry im Zweiten Weltkrieg. Durch die Kombination des lateinischen Requiem-Textes mit Antikriegsgedichten von Wilfried Owen und die Aufteilung der Gesangspartien auf Solisten aus kriegführenden Nationen (Russland, England, Deutschland) entsteht ein eindringliches Mahnmal gegen die Schrecken des Krieges. Die 7. Sinfonie von Dimitri Schostakowitsch (1906-1975), die "Leningrader", entstand während des Zweiten Weltkriegs und der Belagerung von Leningrad. Der erste Satz, bekannt für sein "Invasionsthema", wird oft auf den deutschen Überfall bezogen. Schostakowitsch selbst betonte jedoch, dass die Sinfonie das von Stalin zerstörte Leningrad und die Gräuel des Totalitarismus thematisiert. Zitate wie "Da geh ich ins Maxim" (Lehár) und das "Gewaltmotiv" aus seiner Oper "Lady Macbeth von Mzensk" deuten auf eine breitere Kritik an Gewalt und Unterdrückung hin. Tschaikowskys Ouvertüre "1812" wurde zur Einweihung der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau komponiert und erinnert an den Sieg über Napoleon. Das Werk zitiert die "Marseillaise" als Symbol für die französische Invasion, die jedoch von russischen Melodien und Glockengeläut überlagert wird, was den russischen Sieg darstellt. Weitere Musikbeispiele des Referenten analysierten, wie Musik im Zweiten Weltkrieg und danach als Mittel des Widerstands und der Propaganda eingesetzt wurde. In "Casablanca" (1942) wird die "Wacht am Rhein" der deutschen Soldaten durch die "Marseillaise" der französischen Patrioten konterkariert. In Günter Grass' "Die Blechtrommel" (1959) stört Oskar Matzerath mit seinem Dreiertakt auf der Trommel den Aufmarsch der Wehrmacht, was als subversive Handlung gegen den Nationalsozialismus interpretiert werden kann. Swing-Musik, die von den Nazis als "undeutsch" und "jüdisch" diffamiert wurde, wurde im Untergrund gehört und von Musikern wie Teddy Stauffer trotz Verbote gespielt. Das "Lied vom Feldzug im Osten" (1941) von Norbert Schultze, das exemplarisch für den Angriff auf die Sowjetunion eingesetzt wurde, enthält die "Russland-Fanfare" aus Liszts "Les Préludes" und zeigt die ideologische Vereinnahmung von Musik für Kriegszwecke.

Wir danken dem Referenten erneut für die jährlichen, eindrücklichen, mit Musikbeispielen untermalten Ausführungen zur Musikgeschichte und freuen uns bereits auf seine Musikvorträge zur französischen Orchestermusik im nächsten Jahr.

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18. und 25.2.2025

lic. phil. MICHAEL ZURWERRA

FRANZ KAFKA UND DIE PHILOSOPHIE DES EXISTENZIALISMUS

 

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Franz Kafka, geboren 1883 in Prag, war ein deutschsprachiger jüdischer Schriftsteller, dessen Werke tief von existenziellen Themen geprägt sind. Sein Leben fiel in eine Zeit des politischen und gesellschaftlichen Umbruchs, von der Industrialisierung über den Ersten Weltkrieg bis zur Instabilität der Weimarer Republik. Kafkas literarische Werke, darunter „Die Verwandlung“, „Der Prozess“ und „Das Schloss“, spiegeln die Entfremdung, Absurdität und Sinnsuche wider, die zentrale Aspekte der existenzialistischen Philosophie sind. Beeinflusst wurde Kafka von Denkern wie Friedrich Nietzsche, dessen Ideen über den „Tod Gottes“, die radikale Freiheit und die Absurdität des Lebens für den Existenzialismus wegweisend waren. Auch Philosophen wie Søren Kierkegaard, Sigmund Freud und Karl Marx spielten eine Rolle, indem sie sich mit der menschlichen Existenz, Angst und Gesellschaftsstrukturen beschäftigten. Die Philosophie des Existenzialismus, die von Denkern wie Jean-Paul Sartre, Albert Camus und Martin Heidegger weiterentwickelt wurde, betont die individuelle Freiheit, die Verantwortung für das eigene Handeln und die Absurdität der menschlichen Existenz. Kafkas Erzählungen illustrieren diese Themen eindrücklich. In „Die Verwandlung“ erlebt Gregor Samsa eine körperliche Metamorphose, die ihn zunehmend isoliert. Seine Familie, die ihn zunächst pflegt, wendet sich schließlich von ihm ab, wodurch die Fragilität menschlicher Beziehungen sichtbar wird. Die Entfremdung, der Identitätsverlust, die Absurdität der Existenz und ein Gefangensein im Panzer des Körpers werden so sichtbar und die Metamorphose entfremdet Samsa von seinem Platz in der Gesellschaft und von der Liebe zu seiner Familie. Ähnlich verweist „Vor dem Gesetz“ auf das unerfüllbare Streben nach einer höheren Ordnung oder Wahrheit, während „Eine kaiserliche Botschaft“ die Unmöglichkeit wahrer Kommunikation thematisiert. Anhand dieser und anderer Kafkatexte konnte der Referent auf die Merkmale und Aussagen des Existenzialismus hinweisen, wie die Verurteilung des Menschen zur Freiheit, seine Verantwortung, die Angst und Verzweiflung, aber auch die Isoliertheit des menschlichen Daseins. Der Existenzialismus kritisierte auch die Religion und traditionelle Werte.  Auch Kafkas kürzere Texte fassen zentrale Themen des Existenzialismus in pointierter Form zusammen. In "Eine kleine Fabel" klagt eine Maus darüber, dass die Welt immer enger werde – bis eine Katze ihr sagt, dass dies das Ende sei und sie verschlingt. "Ein Käfig ging einen Vogel suchen" (Tagebücher 1922) zeigt die Sinnwidrigkeiten und die Unausweichlichkeit menschlicher Zwänge. Der Referent zitierte ebenso Texte aus «Der Aufstieg ins Gebirge», «Die Vorüberlaufenden», «Vor dem Gesetz» (1919), «Die kaiserliche Botschaft» (1919) und «der Hungerkünstler» (1924). Die Sinnsuche, die Kafkas Werke prägt, steht im Zentrum existenziellen Denkens. Der Mensch ist zur Freiheit verurteilt und muss trotz der Absurdität des Lebens seinen eigenen Sinn erschaffen. Dies zeigt sich auch in der Figur des Sisyphos, die Albert Camus als Metapher für das absurde Leben verwendet. Auch heute fasziniert Kafka insbesondere junge Menschen, die in seinen Texten Parallelen zu modernen Unsicherheiten, Identitätsfragen und sozialen Erwartungen finden. All diese Werke eint die Darstellung einer Welt, in der der Einzelne fremd bleibt, den Strukturen ausgeliefert ist und sich letztlich in einer endlosen, sinnlosen Schleife und Suche nach Orientierung verliert.

Wir danken Michael Zurwerra ganz herzlich für die beiden klaren und faszinierenden Referate und hoffen auf eine Fortsetzung der Reise mit «Sokrates» durch die Philosophiegeschichte.

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18.3.2025

DR. PHIL., MAG.ART.LIB. GERD DÖNNI

DER UNTERGANG ROMS - DROHT UNS BALD DASSELBE?

 

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Der Untergang des Römischen Reiches war kein plötzlicher Zusammenbruch, sondern ein schleichender Prozess, der sich über mehrere Jahrhunderte erstreckte. Zahlreiche Faktoren trugen dazu bei, dass eine der mächtigsten Zivilisationen der Antike zerfiel. Besonders ausschlaggebend waren klimatische Veränderungen, wirtschaftliche Probleme, die Krise der Armee, eine Sinnkrise der Eliten, der Aufstieg des Christentums und schließlich die Migration. Interessanterweise lassen sich viele dieser Faktoren auch in unserer heutigen Welt wiederfinden. Gegen Ende der Antike verschlechterte sich das Klima spürbar. Die Temperaturen sanken, was zu Ernteausfällen und Hungersnöten führte. Besonders in den nördlichen Provinzen verschärften diese Bedingungen die Lage. Bevölkerungsgruppen aus kälteren Regionen drängten vermehrt in den Süden, um lebensfreundlichere Gebiete zu erreichen – ein Prozess, der in Kombination mit militärischen Schwächen zur Völkerwanderung beitrug. Auch heute stehen wir vor großen klimatischen Veränderungen. Extreme Wetterereignisse, Dürren und Überschwemmungen bedrohen die Ernährungssicherheit in vielen Teilen der Welt und zwingen Menschen zur Migration. Die römische Wirtschaft geriet in eine tiefe Krise. Inflation, Steuererhöhungen und eine wachsende Bürokratie führten zu einer zunehmenden Belastung der Bürger. Heute erleben viele Länder wirtschaftliche Unsicherheiten, hohe Staatsverschuldung und eine zunehmende soziale Ungleichheit. Steigende Lebenshaltungskosten, wirtschaftliche Stagnation und wachsende soziale Spannungen erinnern an die wirtschaftlichen Probleme des spätrömischen Reiches. Die römische Armee war lange Zeit das Rückgrat des Imperiums. Doch mit der Zeit verlor sie an Schlagkraft. Immer mehr Söldner, oft germanischer Herkunft, wurden in die römischen Legionen integriert. Diese waren jedoch weniger loyal und hatten oft eigene Interessen. Zugleich konnte das Reich seine langen Grenzen immer schwerer verteidigen. Neben wirtschaftlichen und militärischen Problemen erlebte Rom auch eine tiefe Sinnkrise. Die einstigen Tugenden – Pflichtbewusstsein, Disziplin und Loyalität gegenüber dem Staat – traten zunehmend in den Hintergrund. Dekadenz, politische Intrigen und eine abgehobene Elite führten zu einer inneren Erosion. Viele Römer glaubten nicht mehr an die Stärke ihres Reiches und suchten nach neuen Orientierungspunkten. Auch heute erleben viele Gesellschaften eine Sinnkrise. Das Vertrauen in politische Institutionen sinkt, während gesellschaftliche Polarisierung zunimmt. Die Frage, welche Werte eine moderne Gesellschaft zusammenhalten, ist aktueller denn je. Mit dem Aufstieg des Christentums veränderte sich das römische Weltbild grundlegend. Während das Reich zuvor von einer polytheistischen, staatszentrierten Religion geprägt war, rückten nun Glaube, Jenseitserwartungen und religiöse Frömmigkeit in den Vordergrund. Während die Religion in der westlichen Welt heute an Einfluss verliert, übernehmen neue Ideologien, politische Bewegungen und gesellschaftliche Strömungen die Funktion, Sinn und Orientierung zu stiften. Die Frage bleibt, ob diese Entwicklungen stabilisierend oder spaltend wirken. Die sogenannte Völkerwanderung war ein wesentlicher Faktor für den Niedergang Roms. Germanische Stämme drangen zunehmend in das Reich ein. Auch heute stellt Migration eine der grössten Herausforderungen dar. Millionen Menschen verlassen ihre Heimatländer auf der Suche nach Sicherheit und besseren Lebensbedingungen. Die Frage, wie diese Bewegungen gesteuert und integriert werden können, ist von entscheidender Bedeutung für die Stabilität moderner Staaten. Der Untergang des Römischen Reiches war das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels aus internen Krisen und äusseren Bedrohungen. Ähnliche Faktoren lassen sich auch heute beobachten: Klimawandel, wirtschaftliche Unsicherheiten, militärische Herausforderungen, gesellschaftliche Spannungen und Migrationsbewegungen sind drängende Themen. Doch während Rom letztlich unter diesen Belastungen zerbrach, haben moderne Gesellschaften die Möglichkeit, aus der Geschichte zu lernen. Die Geschichte Roms zeigt, dass große Zivilisationen nicht an einer einzigen Katastrophe zugrunde gehen, sondern an der Summe vieler schleichender Krisen.

Der Referent, Dr. Gerd Dönni, verstand es mit begeisternden Worten die Parallelen zur heutigen Weltlage lebendig und eindrucksvoll darzustellen, sodass sein Vortrag nicht nur informierte, sondern auch zum Nachdenken anregte. Dafür gebührt ihm unser herzlicher Dank.

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8.4.2025

PROF. DR. PHIL. ANGELO GAROVI

unter Mitwirkung von Patrizio Mazzola am Flügel und Désirée Pousaz Violinistin

KOMPONISTEN UND DAS WALLIS

 

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Die Beziehung zwischen Musik und der Landschaft des Wallis zeigt sich besonders in den Werken jener Komponisten, die durch biografische Spuren, atmosphärische Eindrücke oder Aufführungskontexte mit dem Wallis verbunden sind. Diesen Komponisten war der Vortrag gewidmet. Richard Wagner reiste im Sommer 1852 von Meiringen aus übers Sidelhorn ins Goms nach Obergesteln und weiter via Eschental (Formazza) an den Lago Maggiore. Er zeigte sich vom Wallis und seiner wilden, grossartigen Bergwelt tief beeindruckt. In seinen Erinnerungen beschreibt er die überwältigende Naturerfahrung auf dem Gipfel des Sidelhorns, wohin ihn nur ein „roher unheimlicher Führer" begleitete, mit folgenden Worten: „Ich gelangte zum Sidelhorn, wo ich allein unter heftigem Sturm auf dem Gipfel stand: das Gefühl des völligen Verlorenseins, des restlosen Eins-Seins mit der Natur, war überwältigend.“ Solche Erlebnisse spiegeln sich in späteren Werken wie dem Ring des Nibelungen wider und prägen dort die musikalische und philosophische Tiefe seiner Komposition. Obwohl seine Oper Tristan und Isolde nicht im Wallis entstand, passt das Finale, Isoldes Liebestod, in der Klavierfassung von Franz Liszt zur erhabenen Stille und Einsamkeit der Hochgebirgslandschaft. Franz Liszt selbst bereiste das Wallis im Jahr 1835, begleitet von seiner Lebensgefährtin Marie d’Agoult. Sie reisten von Gletsch kommend durchs Oberwallis weiter nach Sitten und sie hielten sich auch in Visp und Brig auf. Die Eindrücke dieser Reise flossen in seinen Klavierzyklus Années de Pèlerinage ein. Das Stück Mal du pays aus dem ersten Band dieser Sammlung ist eine lyrische Komposition voller Sehnsucht und Melancholie, Empfindungen, die angesichts der weiten Täler und stillen Höhen des Wallis entstehen können. Othmar Schoeck, dessen Musik oft von der Natur seiner Heimat inspiriert wurde, besuchte unter anderem Zermatt. Der dritte Satz seiner Sonate für Violine und Klavier in D-Dur, Allegro con spirito, wirkt wie eine klanggewordene Wanderung: beschwingt und voller Energie, vergleichbar mit einem Tag im Hochgebirge. Paul Hindemith, der ab 1953 in der Schweiz lebte, liess sich in Blonay bei Vevey am Genfersee nieder. Im August 1938 zog er mit seiner Frau Gertrud nach Bluche, einem kleinen Dorf oberhalb von Siders.  In einem Brief beschrieb Hindemith die Umgebung seines neuen Zuhauses: „Hinter uns die südlichste Kette der Berner Alpen, gegenüber die riesigen Walliser schneebedeckten Berge und vor uns, weit unten, das Rhonetal, das man etwa 40 km aufwärts verfolgen kann.“  Dieses abgeschiedene Dorf bot ihm die Ruhe und Inspiration, die er suchte. Hindemith konzertierte mehrfach in verschiedenen Schweizer Städten. Sein Werk Ludus tonalis mit Praeludium und Postludium zeigt eine klare Struktur und innere Bewegung, die an eine musikalische Gebirgswanderung erinnert. Darius Milhaud, ein französischer Komponist, reiste häufig durch Europa und besuchte auch das Wallis. Seine Sonatine pastorale pour violon erinnert in ihrer volkstümlichen Leichtigkeit an alpine Szenen, grüne Hänge und klare Luft. Josef Garovi, geboren in Sachseln, wirkte von 1956 bis 1962 in Visp als Musikdirektor, Organist und als Musiklehrer im Wallis. Sein Andante für Klavier spiegelt die lyrische Ruhe und Weite der Walliser Landschaft wider. Eugen Meier, geboren im Kanton Aargau, war von 1962 bis 1999 als Musikdirektor in Visp tätig. Er gründete unter anderem den Walliser Kammerchor und das Oberwalliser Sinfonieorchester. Seine Werke, wie die Skizzen einer Wanderung und die Berceuse für Violine und Klavier, erzählen musikalisch von Wanderungen durch die Walliser Landschaft. Besonders seine Variationen über “Weischus dü?” wirken wie ein traditionelles Walliser Volkslied und verbinden lokale Melodik mit klassischer Formensprache. Alle diese Werke spiegeln das Wallis als Klangraum wider, als Ort der Inspiration, des Rückzugs und der schöpferischen Freiheit. Die Musik lässt die Landschaft hörbar werden: in der Weite eines Akkords, im Echo einer Melodie, in der Stille zwischen den Tönen.

Unser herzlicher Dank geht an den Referenten, Prof. Angelo Garovi, Sohn von Josef Garovi, für seine eindrücklichen musikhistorischen Erläuterungen. Des weitern danken wir den beiden Solisten, Herrn Patrizio Mazzola und Frau Desirée Pousaz für ihre wunderschönen musikalischen Einlagen. Es war zudem eine grosse Freude den anwesenden ehemaligen Musikdirektor und Komponisten, Herrn Eugen Meier und seine Gattin persönlich begrüssen zu dürfen. Der Anlass war deshalb auch ein Ehrenabend und ein Dank für sein Wirken.

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