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20.9. und 25.10.2022

lic. phil. Engelbert Reul

DIE DEUTSCHE LITERATUR IM 18. JH. – ZWISCHEN VERNUNFT UND GEFÜHL

 

Knaus

In seinem berühmten Essay «Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?» (1784) schreibt der Philosoph Immanuel Kant: «Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.» Diese Definition steht interessanterweise nicht am Beginn der literarischen Aufklärung, sondern vielmehr an ihrem Ende. Die Aufklärung bringt eine Emanzipation des (Bildungs-) Bürgertums gegenüber politischen und religiösen Autoritäten mit sich. Literarisch wird sie vorangetrieben von Autoren wie Gotthold Ephraim Lessing, dessen Nathan aus dem gleichnamigen Stück «Nathan der Weise» wie die ideale Verkörperung eines Aufklärers anmutet und dessen «Emilia Galotti» mit der Ständeklausel bricht und eine Bürgerliche ins Zentrum des tragischen Geschehens stellt. In Christoph Martin Wielands «Geschichte des Agathon» wird ein Individuum in seinem Reifen zu einem vernünftigen und sittlichen Menschen exemplarisch dargestellt. Vehikel der aufklärerischen Literatur sind das Drama, aber auch der Roman, der Lebenshilfe für seine Leserschaft bieten möchte, und die Fabel.

Der Aufklärung gegenüber steht der Sturm und Drang, eine Bezeichnung, die von Friedrich Maximilian Klinger geprägt wird. Er wird verkörpert durch eine neue Autorengeneration, die massgeblich von Johann Gottfried Herder beeinflusst ist. Im Sturm und Drang werden nun Gefühle und Ideen direkt und ohne Rücksicht auf Konventionen geäussert. Stücke wie Goethes «Götz von Berlichingen» brechen mit der aristotelischen Theatertradition und bilden das pralle Leben in lebendiger Sprache ab. Den Gegenpol zum jungen Goethe bildet Jakob Michael Reinhold Lenz, in dessen Stück «Die Soldaten» der Widerspruch zwischen den Ständegesellschaft und der aufklärerischen Forderung nach Freiheit des Individuums deutlich wird. Ähnlich ist dies in Schillers «Die Räuber» der Fall. Goethes «Werther» schliesslich setzt durch die Wahl der Briefform die hergebrachten Regeln der Erzählung ausser Kraft.

Das 18. Jahrhundert ist in der deutschen Literatur somit geprägt durch die Auseinandersetzung zweier Autorengenerationen, die sich aber letzten Endes beide gegen die Aristokratie richten und das Bürgertum aus erstarrten Dogmen befreien wollen. Dies zeigte Engelbert Reul in seinen zwei hervorragenden, thematisch dichten Vorträgen auf gut nachvollziehbare Weise. (Zusammenfassung Nicolas Eyer)

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