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19.09.2017

Nicolas Eyer, M.A.

Die "Bilder der fliessenden Welt"

JAPANISCHE ukiyo-e-KUNST UND IHRE NACHWIRKUNG


Nicolas EyerWenn man bei uns von japanischer Kunst spricht, so tut man dies meist mit einem bestimmten Bild im Kopf: Dem Farbholzschnitt «Die grosse Welle vor Kanagawa» von Katsushika Hokusai. Dieser Druck sowie die Ansichten der damaligen Hauptstadt Edo von Utagawa Hiroshige haben auch bei uns weite Verbreitung gefunden.
In seinem Vortrag legte Referent Nicolas Eyer dar, dass diese Drucke zu einer eigenen Kunstrichtung gehören, den sogenannten Ukiyo-e, was soviel heisst wie «Bilder der fliessenden Welt». Sie entwickelten sich in der Edo-Zeit zwischen 1603 und 1868, als Japan von der Aussenwelt abgeschottet war. Alle Macht im Land lag damals in den Händen der Shogune, der Militärregenten, die ihr Hauptquartier in Edo, dem heutigen Tokyo, eingerichtet hatten. Unter ihnen entwickelte sich das kleine Fischerdorf zu einer Metropole, in welcher die Künste und die flüchtige Unterhaltung blühten. Berühmte Schauspieler, schöne Kurtisanen und siegreiche Sumoringer waren die Idole dieser Zeit, und eine ganze Kunstindustrie war damit beschäftigt, sie ins Bild zu bannen. Das waren die Ukiyo-e, Bilder, welche das Vergängliche, Flüchtige festhalten wollten. Neben diesen Drucken entstanden auch Landschafts- und Naturdarstellungen, die bis heute unsere Vorstellung vom alten Japan prägen.
Der Referent ging neben der Motivik auch auf die handwerkliche Herstellung dieser Holzschnitte ein, welche arbeitsteilig ablief und eine rasche Verbreitung der Drucke erlaubte. Als die Ukiyo-e schliesslich Ende des 19. Jahrhunderts ihren Weg nach Europa und in die USA fanden, beeinflussten sie viele westliche Künstler nachhaltig – etwa Vincent van Gogh, aber auch den weniger bekannten Emil Orlik und die Schweizerin Martha Cunz.
In Japan selbst stehen die Kunstformen Manga und Anime ihrerseits in der Tradition der Ukiyo-e. Wie ihre Vorbilder wollen auch sie die flüchtige Schönheit dieser Welt im Bild festhalten. Überhaupt zeichnet der Sinn für das Vergängliche die japanische Kunst aus: Das allgegenwärtige Symbol der Kirschblüte, die nur kurz währt, steht stellvertretend für die Unbeständigkeit unserer Welt.

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